Diesen Artikel schreiben wir für etwas Fortgeschrittene und für diejenigen, die sich nicht scheuen, sich in schriftliche Anleitungen zu vertiefen. Zur Klarstellung: Du mußt die Anweisung penibel genau nachvollziehen und in Deinen Schwung integrieren. Von einer Übersetzung der englischen Anleitung haben wir Abstand genommen, weil es uns nicht zusteht und die deutsche Sprache oft nicht ausreicht. Aber eigentlich ist es ganz einfach. Nur noch ein Wort zu penibel: Zum Erlernen und Verstehen ganz genau studieren, aber nicht übertreiben. Der Schwung soll flüssig und leicht sein.
Wenn wir über die Handgelenke schreiben, dann müssen wir in allerersten Linie mit dem Griff beginnen und wir ersuchen Dich dringend die Kapiteln über den Griff, beginnend mit dem Artikel Griff, allgemein zu studieren. Wir haben dort geschrieben:
Die primäre, einzige Funktion der Hände ist es schließlich, die Handflächen so an den Schaft zu legen und diese zu halten, dass das Schlägerblatt im Treffmoment square zur Ball – Ziellinie zurückkehrt. Das passiert aber nur dann perfekt, wenn sich die Handflächen am Schaft neutral gegenüberliegen und zusammen arbeiten, sie müssen eine gegossene Einheit sein.
Für den Griff gibt es keinen Kompromiss, er ist die VERBINDUNG zwischen Schläger und Händen.
Liegen die Handgelenke so richtig entspannt am Schlägerschaft, so gilt es diese im Auf- und Abschwung so zu führen, dass außer Winkeln derselben und Hochführen in der Schwungebene möglichst nichts passiert. Die Betonung liegt auf Winkeln der Handgelenke.
Viele Anfänger führen den Golfschläger mit eher gestreckten Handgelenken zurück, was zwar zu einem weiten Schwungradius führt (der gar nicht sein muss!!), wo sich die Handgelenke dann sehr spät winkeln und am Ende des Golfschwungs leider vom schnellen Aufschwung und dem Gewicht des Golfschläger knicken (nach innen – konkav oder nach außen – konvex).
Foto entnommen und bearbeitet aus: Jack Nicklaus So spiele ich Golf → Referenz [18]
Foto entnommen und bearbeitet aus Ideal Lead Wrist Position at Impact
Die ideale Schlägkopf- und Handgelenkstellung ist die SQUARE, siehe Mitte des Bildes.
Die ideale Position des linken Führungshandgelenks am oberen Ende des Schwunges ist flach. In dieser Position ist in der Regel auch eine square Schlagfläche am oberen Ende des Schwunges gegeben. Dies erhöht die Chance, eine square Schlagfläche zum Treffmoment an den Ball zu bringen, kann aber von anderen Faktoren beeinflusst werden. Z.B. durch den Griff, ob in einer starken oder schwachen Position, oder durch die Körperrotation.
Einige hervorragende Spieler, wie z.B. Jon Rahm haben ein gebogenes linkes Führungshandgelenk an der Topposition, aber in Bezug auf die Fähigkeit, die Schlagfläche zu squaren, ist das flache Führungshandgelenk jedoch die einfachste Methode und diejenige, die die meisten Amateure erreichen können. Tipp: Hüte Dich das gebogene linke Führungshandgelenk zu imitieren!
Die ideale Position des linken Führungshandgelenks beim Impact, sieht so aus:
Wenn du gerade Schläge machen willst, brauchst Du beim Impact ein flaches linkes Führungshandgelenk, denn dann ist das Schlägerblatt square.
Die besten Ballstriker haben im Impact den flachen Rücken des Führungshandgelenks zum Ziel zeigend und den Schlägerchaft leicht zum Ziel geneigt, um die größte Komprimierung zu erzielen.
Wir möchten uns im Folgenden darauf konzentrieren, wie wir auf einem einfachen Weg zu diesem squaren Handgelenk und damit zur idealen Schlägerkopfstellung kommen. Wir möchten erreichen, dass die Stellung des Handgelenkes nicht erst irgendwie im letzten Drittel des Aufschwungs erfolgt, sondern unmittelbar schon mit den Startbewegungen der Arme.
Wir weisen Dich hier auf ein System eines Frühen Handgelenk-Winkeln hin, nennen wir es early backward wrist break, das hervorragend funktioniert und radikal zu der üblichen Meinung (großer Schwungradius, spät winkeln, …) steht.
Joe Dante, ein Golf Lehrer um 1962, forderte den totalen Handgelenkseinsatz schon vom Start weg und beschreibt diesen Vorgang akribisch genau in seinem Buch The Four Magic Moves to Winning Golf.
Eine überarbeitet Version des Buches durch Andy Brown 2007 – nach der Du jetzt lernen kannst – liegt in einer PDF Version The New Four Magic Moves to Winning Golf (Handgelenkeinsatz S 39 ff.) vor oder Du besuchst einfach die Internetseite Golf-Swing-Magic.com, die sich ebenfalls mit Dantes System beschäftigt und genau Anleitungen dazu gibt.
Alt, aber gut und heute wieder Up to date.
Wirklich sehr interessant und für viele Golfer ein unbedingtes MUST!! Vor allem für diejenigen, die das Handgelenk schon beim Start „rollen“ oder „umlegen“.
Wir können Dir nicht ersparen, dieses unmittelbar beim Starten einsetzendes frühes Winkeln zu lernen und zwar beim original Golf-Lehrer Joe Dante und Andy Brown hier.
Auch den begleitenden Druck der rechten Hand auf den linken Daumenrücken – um den Schläger steil hoch und gleichzeitig in die richtige Schwungebene zu bekommen – übersehe bitte ja nicht (essentiell notwendig!); dieser Druck wird uns auch beim Abschwung nochmals beschäftigen.
Hier 3 Bilder zur Illustration aus der PDF Datei, die Dir zeigen sollen, worum es geht.
Schaust Du beim Ansprechen auf Deinen Griff, so sollst Du von Deiner linken Hand zwei Knöcheln (Zeigefinger und Mittelfinger) und von der rechten Hand einen Knöchel (Zeigefinger) sehen.
The backward break begins as the hands move past the player’s right leg.
Was Du nach dem Handgelenkwinkeln sehen sollst, zeigt das nächste Bild.
Handgelenk nicht drehen oder umlegen, sondern rückwärts Winkeln.
What you must see when you turn and look at your hands after the backward break is completed — one knuckle of the left hand, two knuckles of the right, and none of the club face *).
… und hier etwas zum The Thumb Pressure:
This is a downward pressure of the heel on the thumb.
To make the backward wrist break we merely push the heel of the right hand down against the big knuckle of the left thumb.
When it is done, without moving the hands other wise, the right hand breaks backward at the wrist and the left hand breaks forward or inward, the hack of the left hand going under and facing, in a general way, toward the ground.
At this point the club will have come back slightly inside the projected line of flight but the club face will not have opened.
Alle drei Abbildungen entnommen der Internetseite Golf-Swing-Magic.com.
Dieses mittels „Daumendruck“ gewinkelte Handgelenk führst Du nun mit den Armen bis zum höchsten Punkt des Aufschwunges; mit dem Erfolg, dass Du den idealen „squaren Handgelenkswinkel“ und damit auch die ideale Schlägerkopfstellung erhälst, sowie gleichzeitig auch in die richtige Schwungebene findest. Was mit *) … none of the club face gemeint ist, siehst Du bei Zach Johnson, wenn Du Dir die Schlägerkopfstellung (rot) ansiehst. Wichtig!! hier – das Schlägerblatt ist vom Spieler aus nicht zu sehen, es „scheint geschlossen“ → ist aber square, weil auch die Handgelenke square sind.
Ein weiterer Vorteil des frühen Handgelenk-Winkel ist die Tatsache, dass Du den viel geforderten 90° Winkel (Handgelenk – Schlägerschaft) sehr früh (noch vor der Hüfthöhe) erreichst – ohne die Handgelenke zu kippen oder sonstige Verdrehungen – und diesen Winkel auch im Abschwung bis zur Hitposition unverändert hältst.
Foto zusammengestellt aus dem YoutubeVideo von Zach Johnson Zach Johnson DL Slow Motion Golf Swing 300 FPS
Noch Beispiele gefällig; beachte hier die Position der Handgelenke (Kein Umlegen oder Kippen!!) und die des Schlägerkopfes. Besonders beachte das square, gerade, flsche, ideale Handgelenk am höchsten Punkt des Schwunges. So sollen auch Deine Handgelenke aussehen als Ziel des Ganzen.
2 Fotos von Luke Donald extrahiert aus Luke Donald – slow motion golf swing
Foto Hunter Mahan extrahiert aus Hunter Mahan DL 5 Iron 300 FPS
Luke Donald und Hunter Mahan demonstrieren hier die Stellung der Handgelenke wie Joe Dante die Führung beschreibt; wichtig! die Stellung des Schlägerblattes ist square, obwohl man meinen könnte, es handle sich um ein geschlossenes.
Ja, das waren Griff und Aufschwung.
… und nach der idealen Hand- und Schlägerkopfposition am Höchsten Punkt, kann es auch schon zum Abschwung gehen. So wie hinauf geht’s auch hinunter – in der Schwungebene gemeint.
Eine Einleitung mit dem Unterkörper (Gewichtsverlagerung nach links mit leichter Hüftverschiebung Richtung Ziel zum Öffnen der linken Hüfte) bringt die Arme in Stellung, um die Handgelenke wieder abwärts zu führen. Über den Abschwung als solchen lies die entsprechenden Artikel im Grundlehrgang – Golfschwung.
Jetzt kannst Du sogar zwei Methoden verbinden, wenn Du den Druck der rechten Hand auf den linken Daumenrücken vom AUF in das AB aufrecht hälst, denn dieser „Daumendruck“ ist auch bei Thomas Zacharias zu finden.
THOMAS ZACHARIAS „Golfprofis schwingen nicht sie schlagen“.
Wir geben hier nochmals die Anmerkung zum Druckpunkt von anderer Stelle wieder.
Artikel und Referenz [2]
Druckpunkt und Schlagkraft erfühlen
Um das Richtige Schlagen zu erlernen, muss man unbedingt genau erfahren, wie die Kraft des Körpers über das rechte Handgelenk auf den Schläger wirkt.
Stellen Sie sich also einmal neben einen Tisch oder Stuhl mit Armlehne, greifen Sie den Schläger zunächst mit links und legen Sie ihn auf.
Der linke Daumen liegt genau oben auf dem Schaft, das Handgelenk ist gestreckt. Und dabei zeigt die Schlägerblatt-Unterkante nicht genau senkrecht nach oben, sondern etwas nach vorn, um ca. 15 bis 30°. (Foto oben)
Dies ist übrigens eine bewährte Methode, den richtigen Griff zu finden und zu prüfen.
Wenn Sie mit dem linken Daumen jetzt auf den Schaft drücken, haben Sie einen Eindruck von der geringen Kraft der linken Hand im Vergleich zur rechten.
Die Rechte legen Sie nun von oben so auf den Schaft, dass der Daumen nach unten zeigt und das Wurzelgelenk des Zeigefingers genau von oben voll auf den Schaft drückt. (Foto unten)
Wenn Sie das Becken nach links schieben, können Sie Ihre Körpermasse aufstützen und mit all Ihrer Kraft Druck auf den Schaft ausüben.
Diese Kraft wirkt eindeutig auf der Senkrechten abwärts. Wer also glaubt, die Schlagkraft müsse zielwärts von rechts nach links wirken, der hat falsche Vorstellungen, die seine Schlagbewegung auf fatale Weise in die Irre führen.
Wenn der Schläger plötzlich von der Unterlage abrutscht, dann schnappt er blitzschnell abwärts. Und genau diesen Effekt erzielt man auch beim Richtigen Schlagen.
Foto:© Thomas Zacharias, bearbeitet vom Administrator
Und damit schließt sich ein Kreis, den wir mit diesem Artikel aufzeigen möchten.
Frühes Handgelenk-Winkel mit Daumendruck im Aufschwung und Halten des Handgelenkswinkels mit Daumendruck abwärts bis zur Hitposition im Abschwung.
Wie dies einer der besten MatchPlay-Spitzenspieler der Welt Ian Poulter anwendet, lies selbst.
Hier.
Artikel aus GOLFDigest, Jan.2011
Auf Eines möchten wir noch hinweisen, die Handgelenke arbeiten zusammen immer unterschiedlich, kurz gesprochen, streckt sich eines beugt sich das andere. Ganz wichtig im Abschwung und meist nur perfekt zu sehen bei den Profis zum Unterschied zum Amateur. Worauf es da ankommt siehst Du im folgenden Video Die Handgelenke im Abschwung | Profis vs. Amateure | der Einfluss der Handgelenke auf den Abschwung.
Wenn es Dir nur gelingt, das linke Handgelenk im Abschwung nicht dorsal zu knicken, sondern palmar (sodass der Schlägerkopf nicht nach außen geht) hast Du schon viel erreicht!!!
Lies weiter im nächsten Kapitel Hier.