Wenn Du die linke Hand an den Schaft gelegt hast, folgt nun die rechte Hand.
Es gibt natürlich mehrere Arten der Haltung der rechten Hand bei der Verbindung mit der linken. Wir wollen einmal mit dem „overlapping“ oder Vardon Griff beginnen, bei dem sich der rechte kleine Finger zwischen die Knöcheln des linken Zeige- und Mittelfinger einbettet.
Wir haben geschrieben, dass die linke Hand von der Seite her an den Schlägerschaft zu führen ist. Du erinnerst Dich. Der Schläger wird vor dem Körper 60° nach oben zeigend gehalten, die Kante des Schlägerblattes zeigt zum Himmel. Das ist die Ausgangsbasis.
Die rechte Hand führst Du von unten an den Schlägergriff und zwar so, dass zuerst einmal der kleine Finger auf dem linken Handrücken zwischen die Knöcheln des linken Zeige- und Mittelfinger gelegt wird.
Bild Referenz Literatur [7]
Der Schaft führt weiter über die Fingerwurzeln und der rechte Zeigefinger liegt jetzt unten am Schaft wie am Abzug einer Waffe liegt. Nun folgt noch ein kleiner Dreh, bei dem der rechte Daumenballen den linken Daumen so überdeckt, dass der Daumen gänzlich in der Lebenslinie zum Liegen kommt. Und zuletzt legen wir den rechten Daumen links vom Schaft in einer „Zangenstellung“ ab.
Bild Referenz Literatur [7]
Das liest sich recht kompliziert, aber an Hand der Bilder wird es Dir nicht schwerfallen, den sogenannten „neutralen overlapping grip“ zu bilden, bei dem jetzt die von Daumen und Zeigefingern gebildeten geschlossenen Falten (2) eine Art „V“ ergeben, die parallel laufen zu einem Punkt zwischen rechtem Ohr und rechter Schulter. Das Wichtigste ist hier parallele „Vs“, gegenüberliegende Handflächen (laufen auch parallel) und dass Du 2-3 Knöcheln der linken Hand siehst.
Fertig sieht das nun so aus:
Ich bin Dir neben dem Overlapping- noch den Interlocking- und den Baseball- oder Zehnfinger- Griff schuldig. Hier alle drei nochmals zusammen:
GIF abrufbar unter Interlocking Grip
Interlocking Grip Animation erstellt aus Video von V1 Golfacademy http://www.v1golfacademy.com/
Den „Overlapping“ haben wir zur Genüge besprochen, er ist der Klassiker und der unserer Meinung nach zweckmäßigste Griff,
beim „interlocking“ Griff wird der rechte kleine Finger zwischen Zeige- und Mittelfinger der linken Hand gesteckt (eine Mehrheit amerikanischer PGA Spieler verwendet diese Art zu greifen) und
beim „baseball“ oder Zehnfinger- Griff liegt der rechte kleine Finger direkt auf dem Schaft.
So, und jetzt müssen wir Dir noch etwas erklären und anzuführen. Ein etwas heikles Kapitel, nämlich neben dem besprochenen und wärmstens empfohlenen „neutralen Griff“, noch den „schwachen Griff“ (weak grip) und den „starken Griff“ (strong grip). Besonders eingehen möchte ich auf letztere Zwei nicht besonders, denn meistens sind gerade sie beim großen Durchschnitt der Golfspieler für viele Schwungfehler und oft für einen falschen Ballstart verantwortlich. Warum das so ist siehst Du an den Einblendungen zu den Griffarten. Das Schlägerblatt kommt dabei in der Regel bei neutral = square, bei strong = geschlossen und bei weak = offen an den Ball.
Bild Referenz Literatur [8]
Starker Griff (links), neutraler Griff (Mitte) und schwacher Griff (rechts).
Es gibt manche Autoren, die Dir empfehlen, dass Du bei diesem oder jenem Problem stärker oder schwächer greifen sollst und oft kommt auch das Argument, dass Spitzenspieler eher stark greifen. Warum sie dann doch square an den Ball kommen, ist eine andere Sache. Sie führen Ausgleichsbewegungen durch.
Wir empfehlen Dir den neutralen Griff: Er gewährleistet einen ausgezeichneten Rückschwung (nicht zuweit nach innen oder außen Schwingen beim Einleiten des Rückschwunges), ein squares Schlägerblatt im höchsten Punkt und im Treffmoment.
Viele Theoretiker gehen immerwieder der Frage nach dem besten Griff nach und wägen Vor- und Nachteile ab; es kann vorkommen, dass ein erfolgreicher Spieler wegen seines z.B. starken Griffes gerühmt wird und Jahre später erklärt er oder sein Trainer, warum dies geändert wurde.
Was auf alle Fälle zu vermeiden ist eine Misch-Variante: z.B. linke Hand → schwach und rechte Hand → stark oder linke Hand → stark und rechte Hand → schwach. Dann wird nämlich kontraproduktiv gearbeitet. Und Du erinnerst Dich, die Handflächen müssen immer parallel zueinander liegen (auch beim starken oder schwachen Griff), nur so ist ein gemeinsames Zusammenwirken möglich.
Hier möchten wir noch eine Anmerkung vom Autor THOMAS ZACHARIAS zum Druckpunkt geben. Interessierte mögen sein Buch: „Golfprofis schwingen nicht sie schlagen“ studieren.
Artikel und Referenz [2]
Der Druckpunkt
Wie die linke Hand zugreift, wird im … Kapitel beschrieben. Sie sorgt für die richtige Steuerung der Schlägerkopfstellung im Treffmoment und während des ganzen Schwunges.Die Aufgabe der Rechten ist dagegen, höchstmöglichen Druck auf den Schlägerschaft auszuüben.
Das setzt voraus, dass sie richtig am Schaft liegt. Die Streckkraft der Unterarmmuskeln wirkt am stärksten über das Wurzelgelenk des Zeigefingers.
Dieses muss beim Greifen in der Ansprechstellung genau von rechts und in gestreckter Haltung an den Schaft gelegt werden.
So liegt der Zeigefinger bis auf die zwei letzten Glieder mehr längs als schräg am Schaft.
Und sein vorletztes Glied liegt quer darunter. Schon leichte Abweichungen von dieser Stellung schwächen den Schlag.Viele Hobbygolfer greifen mit rechts extrem von unten anstatt von der Seite und wickeln die Finger quer um den Schaft. Sie hoffen, ihrem Slice entgegenwirken zu können, indem sie den Schaft beim Schlag nach links drehen um so das Schlagerblatt zu schließen.
Die Folgen sind katastrophal:
Die Schlägerblattstellung im Treffmoment wird unkontrollierbar, variiert zwischen offen und geschlossen. Die Bälle landen also links im Bunker oder rechts im Wald.
Und trotz gleichbleibender Schlagbewegung können sowohl extreme Pulls als auch Slices entstehen.
und an anderer Stelle:
Druckpunkt und Schlagkraft erfühlen
Um das Richtige Schlagen zu erlernen muss man unbedingt genau erfahren, wie die Kraft des Körpers über das rechte Handgelenk auf den Schläger wirkt.
Stellen Sie sich also einmal neben einen Tisch oder Stuhl mit Armlehne, greifen Sie den Schläger zunächst mit links und legen Sie ihn auf.
Der linke Daumen liegt genau oben auf dem Schaft, das Handgelenk ist gestreckt. Und dabei zeigt die Schlägerblatt-Unterkante nicht genau senkrecht nach oben, sondern etwas nach vorn, um ca. 15 bis 30°. (Foto oben)
Dies ist übrigens eine bewährte Methode, den richtigen Griff zu finden und zu prüfen.
Wenn Sie mit dem linken Daumen jetzt auf den Schaft drücken, haben Sie einen Eindruck von der geringen Kraft der linken Hand im Vergleich zur rechten.
Die Rechte legen Sie nun von oben so auf den Schaft, dass der Daumen nach unten zeigt und das Wurzelgelenk des Zeigefingers genau von oben voll auf den Schaft drückt. (Foto unten)
Wenn Sie das Becken nach links schieben, können Sie Ihre Körpermasse aufstützen und mit all Ihrer Kraft Druck auf den Schaft ausüben.
Diese Kraft wirkt eindeutig auf der Senkrechten abwärts. Wer also glaubt, die Schlagkraft müsse zielwärts von rechts nach links wirken, der hat falsche Vorstellungen, die seine Schlagbewegung auf fatale Weise in die Irre führen.
Wenn der Schläger plötzlich von der Unterlage abrutscht, dann schnappt er blitzschnell abwärts. Und genau diesen Effekt erzielt man auch beim Richtigen Schlagen.
Foto:© Thomas Zacharias, bearbeitet vom Administrator
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