Im ersten und zweiten Teil von Geometrie im Impact haben wir uns von den 4 Grundfaktoren für den optimalen Ballflug mit den ersten beiden, nämlich Schlägerkopfausrichung und Schlägerkopfschwungbahn beschäftigt.
Im dritten Teil wollen wir Dir zeigen, wie wichtig auch der Schlägerkopfauftreffwinkel und die Schlägerkopfbeschleunigung ist.
Zunächst der Auftreffwinkel. Dessen Wichtigkeit ist nicht zu unterschätzen. Schon allein wie Du den Ball ansprichst, das heißt Deine Ausrichtung wählst, kann für den Ballflug großen Auswirkung haben.
Der Schlägerkopf erreicht zwischen Downswing und Durchschwung (Followthrough) seinen tiefsten Punkt, an dem der Ball liegen sollte, um ihn bestmöglich zu treffen (siehe Mitte). Da der Schwungbogen vom linken Arm hauptsächlich gebildet wird (daher am Besten gestreckt führen), liegt dieser Punkt in der Regel unterhalb der linken Achsel. Siehe Ansprechen des Balles! (Für gewisse Schläge wird diese Position allerdings auch geändert.)
Liegt nun der Ball relativ weiter hinten, also mehr zum rechten Fuß (Bild links), dann wir der Ball früher getroffen, der Schlägerkopf kommt steiler während er nach unten schwingt. Liegt der Ball relativ weiter vorne (Bild rechts), also mehr zum linken Fuß, dann wird der Ball später getroffen, während der Schlägerkopf schon wieder nach oben schwingt.
Beides hat Auswirkungen auf den Ball, er wird kürzer, weil höher oder weil getoppt mit Kullern.
Links: Ball wird steil getroffen, Kraft geht nach unten und weniger nach vor, Länge wird verloren
Mitte: Steiler Auftreffwinkel verringert Loft, Ball wird flacher geschlagen (getoppt)
Rechts: Bei aufgeteetem Ball steigt der Ball, weil unterschlagen
Links: Schlägerspitze trifft den Ball, der ganz flach fliegt, meist am Boden dahinkollert
Mitte: Schlägerkopf trifft vor dem Ball den Boden
Rechts: Bei aufgeteeter Ball kein Bodenkontakt, daher oft auch nützlich (lange Drives)
Du wirst verstehen, dass auch ein Zusammenhang besteht zwischen dem Auftreffwinkel und der Schwungbahn.
Eine von innen nach außen verlaufende Schwungbahn bringt den Schlägerkopf eher flach an den Ball mit der Gefahr den Boden schon vorher zu berühren.
Eine von außen nach innen verlaufende Schwungbahn führt fast immer zu einem steileren Auftreffwinkel mit den genannten negativen Folgen.
So und nun sind wir Dir noch die Schlägerkopfgeschwindigkeit schuldig.
Die höchste Schlägerkopfgeschwindigkeit ist nur dann wirklich relevant, wenn im Treffmoment alle Faktoren stimmen, das heißt, wenn die reine Geschwindigkeit square auf den Ball wirkt.
Und noch etwas zur Geschwindigkeit: Sie ist von Golfer zu Golfer verschieden und je nach Kraft und Technik begrenzt einsetzbar. Wenn Du nicht unbedingt zu den athletischen Typen gehörst, so mag es Dich trösten, dass Du mit Deiner optimalen Geschwindigkeit durch square Übertragung auf den Ball zu einer passablen Weite gelangen kannst, die sich gegen einen Longhitter – der den Ball ja auch nicht immer perfekt trifft – nicht verstecken muss.
Na ja, das Kapitel über die Geometrie ist länger geworden als vermutet, aber Du wirst einsehen, dass die grundlegenden Erkenntnisse immens wichtig sind und deshalb als ergänzende Basics gezählt werden müssen. Das Erläuterte soll Dir in Fleisch und Blut übergehen. Nicht einfach darüber lesen und denken, das sei eh alles klar. Schau Dir die Bilder nochmals und immer wieder an!
Die 4 Grundfaktoren des Ballfluges werden immer beeinflusst, was wir VOR dem Schwung tun, also von Griff, Schlägerkopfausrichtung, Ballposition, Schulterstellung, usw.
Bearbeitete Illustrationen → Referenz Litertatur [10]
Lies weiter im nächsten Kapitel Hier.