Wir nähern uns dem Ende des Backswings und sehen uns die letzte Sequenz etwas genauer an. Von dieser Position aus soll schließlich der Downswing erfolgen und alles was hier in der richtigen Position ist hilft uns, den Ball optimal -ohne viele Ausgleichsbewegungen- zu schlagen. Wir haben uns ja entschieden, Dir den „two-plane-swing“ von der Schwungebene her nahe zu bringen. Sean O’Hair ist ein exzellenter Vertreter des steilen Hochschwunges. Du musst natürlich nicht so extrem hoch schwingen.
Animation erstellt aus → Referenz Video Sean O’Hair by YouTube http://www.youtube.com/watch?v=OILWOH8T_EI
Abrufbar unter Referenzvideo Sean O#Hair
Mit Erreichen der Waagrechten durch den linken Arm beginnt die letzte Phase des Backswings. Wenn Dein Aufschwung bis jetzt richtig verlaufen ist, kann Dir fast nichts mehr passieren, denn nun folgt nur noch der Ausklang, das In-Stellung-Bringen des Schlägers. Du musst nicht mehr winkeln, brauchst Dein Handgelenk nicht zu verbiegen. Was Du tun musst ist einfach gesagt.
Fertig Aufschwingen! mit dem Gefühl der vollkommenen Passivität in Armen und Händen
und im Handgelenk nicht nachgeben, wenn der Schlägerkopf über die Waagrechte hinausgehen möchte. Bitte überschwinge nicht um mehr Power zu erzeugen, überlasse dies den wirklichen Longhittern beim Aufstellen von Weltrekorden. Einem normalen Golfer bringt das nicht nur nichts, sondern macht vieles Schwerer. Daher mit dem Driver bis maximal zur Parallelen zum Boden aufschwingen, mit den Eisen nicht einmal so viel oder weit (siehe Ernie Els [Animation weiter unten]).
Der rechte Arm stützt den linken Arm und den Schläger, der sich idealerweise mit den Handgelenken genau über der rechten Schulter befindet. Sind Schläger und Handgelenke näher beim Kopf, ist die Schwungebene zu steil, sind sie weiter vom Kopf entfernt (hinter der rechten Schulter), dann ist die Ebene zu flach.
Wie sieht dieser sogenannte „höchster Punkt“ nun aus? Wir müssen Dir dazu sagen, dass auch diese Position keine statische ist, nur eine Durchgangsstelle, nicht einmal ein Punkt zum Pausieren, wenn auch ein gewisser Stillstand beim Richtungswechsel zum Downswing zu beobachten ist.
Die Schultern sind 90°, manchmal auch bis 110° gedreht, die Hüften viel weniger, maximal 45°; dies führt zu einem maximalen Drehmoment, das meist auch zur Folge hat, dass das linke Bein seitlich weg vom Ziel in Richtung rechtes Knie nachgibt und sogar die linke Ferse ganz wenig vom Boden abheben kann. Bitte, nur wenig abheben, denn sonst hebst Du jegliche Spannung auf, die Dir zur Erzeugung von Power benötigst. Natürlich hat sich auch der Kopf leicht mitgedreht.
Den Körperwinkel musst Du weiterhin wie bisher halten, ja nicht aufrichten um mehr Schwung zu holen, ja nicht das Becken zum Ball vorbewegen. Der linke Arm hat noch immer Kontakt mit dem Oberkörper und bildet die Schwungebene (zeigt Richtung verlängerte Ziellinie). Er soll gestreckt sein, allerdings ist eine leicht sichelförmige Biegung erlaubt, aber wir bitten Dich wirklich nur leicht sichelförmig.
Am Wichtigsten sehen wir, dass Ober- und Unterarm einen rechten Winkel bilden und der rechte Ellbogen sich vom Körper getrennt hat. Er zeigt noch zum Boden (nur beim Überschwingen zeigt er sogar eventuell nach oben) und gibt den Schwungradius vor. Die Schlagfläche hängt square nach unten, parallel zum Handgelenk und zum linken Arm. |
Animation erstellt aus → Referenz Video Ernie Els by YouTube http://www.youtube.com/watch?v=vROTBf0q14c
Abrufbar unter Ernie Els Backswing
Zum Unterschied zu Sean O’Hair (Animation oben), der den Driver schwingt, hier Ernie Els mit einem Eisen. Es ist bei den Eisen nicht notwendig, den Schlägerschaft bis zur Bodenparallelität zu schwingen. Der Schlägerschaft zeigt dann allerdings links vom Ziel, die Handgelenke und die Schlägerfläche sind in der selben Ebene, Schlägerschaft und Arme bilden den rechten Winkel. Beachte die Schulterdrehung um über 90° und dazu die eher geringe Hüftdrehung, da musste das linke Knie nachgeben und nach rechts einknicken. Unbeugsam ist nach wie vor das rechte Knie, es ist der Drehpunkt; der Körper ist kein bisschen nach rechts gewandert!!
Was in dieser Phase unbedingt vermieden werden muss: Oberkörper aufrichten („aufstehen“) durch Verlust des Körperwinkels, Schulterdrehung nicht vollendet, Hangelenke geben nach („klaffen auseinander“), kein rechter Winkel zwischen Armen und Schlägerschaft, Schlägerschaft liegt auf den Schultern, rechter Ellbogenwinkel zu klein, er verkürzt dadurch den Schwungradius, „fliegender Ellbogen“ bringt den Schläger auf eine falsche Ebene, Handgelenke zu konkav (nach innen eingeknickt – offene Schlagfläche, die nach unten hängt) oder zu konvex (nach außen gebogen – geschlossene Schlagfläche, die zum Himmel zeigt) |
Alle diese Fehler kannst Du vermeiden, wenn Du den Backswing durchführst wie beschrieben.
Der Backswing ist kontrollierbar. Sein Tempo ist moderat, nicht zu schnell und hastig, ist entspannt mit dem einzigen Ziel, den Schläger in die richtige Position zu bringen und die Startrampe zu sein für den Downswing. Wenn Du genau hinsiehst wirst Du erkennen, der Golfer steht in einer athletischen Haltung und schwingt mit Hilfe der Arme und der Körperdrehung den Schläger hinauf. Dazu benötigt er einen ganz stabilen Unterkörper, vor allem das gebeugte, rechte Knie und den rechte Oberschenkel, etwas Hüftdrehung und die nur soviel, dass die Oberkörperdrehung passieren kann. Aktive Beinarbeit nahe Null, das ist das Geheimnis im Aufschwung. Schwinge nicht Deinen Körper, sondern den Schläger! Oder. Der Hund wedelt mit dem Schwanz und nicht der Schwanz mit dem Hund. Thomas Zacharias schreibt in seinem Buch ‚Die Golfprofis schwingen nicht, sie schlagen‘: Stelle Dir vor Du seist der Eiffeltum und um den herum passiert alles. |
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