Lies unbedingt die Geschichte der Schwungebene im vorherigen Kapitel 6.3 und sieh Dir auch das dort eingebundene Video an. Du lernst daraus mehr als aus der Beschreibung mit 1000 Worten.
Wenn wir Topspieler beobachten, fällt uns auf, wie sie die längeren Schläger (Driver, Fairwayholz und Hybrids) auf einer flacheren Ebene (mehr um den Körper herum) schwingen, die kürzeren Schläger jedoch in einem steileren, aufrechteren Winkel. Man soll aber ja nicht glauben, dass dieser Schwungwinkel bewusst geändert wird. Er ist nur die Folge der verschiedenen Schlägerlängen mit den verschiedenen Liewinkeln, es ergibt sich die unterschiedliche Entfernung zum Ball im Setup und schlussendlich die Schwungebene. Kein guter Spieler würde auf die Idee kommen, seine Schwungebene bewusst zu ändern.
Du schwingst zwar mit unterschiedlichen Schwungebenen, brauchst Dich aber nicht mit den einzelnen auseinander zu setzten. Wir setzen uns erst gar nicht damit im Speziellen auseinander. Lerne den „Zwei-Ebenen-Schwung“, den wir hier vorstellen und Du wirst die Schwungebene richtig machen. Nur Spitzenspieler und Profis müssen sich intensiver mit dieser Materie beschäftigen.
Vom Ende der Startphase → Schwingen in die Schwungebene → Fixpunkt wird hier bearbeitet. Es ist eine Sequenz aus dem vollem Schwung.
Bilder und Animation erstellt aus → Referenz Video Ernie Els by YouTube http://www.youtube.com/watch?v=vROTBf0q14c
Abrufbar unter: Ernie Els Schwungebene
Betrachte diese Animation etwas länger. Nimm in Dir auf, wie leicht und schnell vor allem der rechte Winkel zwischen Handgelenk und Schlägerschaft entsteht.
Allgemein soll Dir über Deine Arme gesagt werden, dass Du den linken Arm eng am Brustkorb führen sollst. Den rechten vorerst beim Körper bleibend und dann sich entfernend. Nach der eigentlichen Startphase, beginnt das aktive Abwinkeln der Handgelenke (roter Kreis). Da die Arme und der Oberkörper aus dem Stillstand beim Ansprechen nach dem Start schon eine kleine Strecke zurückgelegt haben, brauchst Du das natürliche Abwinkeln nur etwas zu unterstützen. Nach wie vor „schleift der linke Oberarm eng am Brustkorb entlang nach oben“.
Auf keinen Fall sollst Du jetzt den Unterarm oder gar die Handgelenke drehen (gewissermaßen umlegen). Du sollst auch keine bewusste Streckung der Arme oder gar eine Vergrößerung des Schwungbogens anstreben. |
Da Du Deinen linken Arm gestreckt hast, ist Dein Schwungbogen ja optimal, er vergrößert sich erst, wenn Du den rechten Ellbogen vom Körper trennst. Der rechte Ellbogen beginnt sich vom Körper zu trennen, das bisher gebildete Dreieck löst sich auf. Immer weiter dreht sich der Oberkörper und Du schwingst den Schläger auf einer relativ steilen Ebene nach oben; bitte wirklich nach oben und nicht um Dich herum.
Du passierst jetzt die Stelle (1. Kontrollpunkt → roter Balken), wo der Schläger parallel zum Boden und gleichzeitig parallel zur Ziellinie (vor Deinen Zehen) ist. Die Schlägerspitze zeigt dabei senkrecht zum Himmel und zeigt Dir, dass Du absolut square und auf dem Weg zur richtigen Schwungebene bist. Auch der linke Handrücken ist parallel zur Ziellinie und zeigt nach vor. Der linke Oberarm – nicht der Unterarm (!) dreht sich leicht im Uhrzeigersinn und macht den Weg nach oben weniger steil.
David Leadbetter schreibt in seinem Buch ‚Alles über Schlag und Schwung‘ über eine „verzogenen Aufwärtsbewegung“:
Betrachten Sie die Ebene eher so, als wäre sie keine Gerade, sondern leicht verzogen.
Du erreichst nun den wichtigsten Kontrollpunkt (Nr. 2) im Backswing, in der Dein linker Arm parallel zum Boden verläuft, wo die Schultern fast 90° gedreht sind und der Schlägerschaft senkrecht in die Höhe steht. Er bildet mit den Handgelenken einen rechten Winkel. Und dieser Winkel wird -wie wir sehen werden- Dir möglichst lange erhalten bleiben. Dieser Winkel darf später nicht zusammenbrechen!! Er wird im Downswing erst durch Release ab dem Hitpunkt -wie Du noch sehen wirst- aufgelöst.
Die richtige Schwungebene. An diesem Kontrollpunkt zeigt die Verlängerung des Schlägerschaftes mit dem Ende innerhalb der Ziellinie und zwar zwischen der Mitte Zehenspitze – Ziellinie und dem Ball. Ist das der Fall dann hast Du die richtige Schwungebene gefunden. Würde das Schaftende außerhalb der Ziellinie zeigen, dann würdest Du zu flach, würde es innerhalb der Mitte sein, also mehr zu den Zehenspitzen hin, dann würdest Du viel zu steil schwingen. |
WICHTIG. Falls Dir die Schwungebene zu steil ist, lasse das Schlägerschaftende auf die Ziellinie/Balllinie weisen, schon bist Du weniger steil. Es ändert sich sonst an Deinem Schwung kaum etwas!
Wie eine äußerst steile Ebene mit einem mehr als senkrecht stehenden Schlägerschaft noch kompensiert (abgeflacht) werden kann, zeigt Dir der FedEx-Cup-Sieger 2010 Jim Furyk hier in einer Animation in der wichtigsten Phase („Umlegung“):
Abrufbar unter Jim Furyk Abflachung
So findest Du einfach Deine Schwungebene!
Wir haben Dir dazu eine Drill-Animation erstellen, die Du bist zur Bewusstlosigkeit üben sollst.
Sieh Dir neben der Ernie Els Animation, diese Phase aus einer anderen Perspektive von Sean O’Hair an.
Wir wollen hier nochmals die Kontrollpunkte durchgehen. Beachte sie ganz genau und übe vor einem großflächigen Spiegel immer wieder bis Du die Schwungebene intus hast. Du kannst das gar nicht oft genug üben und Dich immer wieder kontrollieren.
Animation erstellt aus → Referenz Video Sean O’Hair by YouTube http://www.youtube.com/watch?v=OILWOH8T_EI
Was in dieser Phase unbedingt vermieden werden muss: keine Parallelität beim 1. Kontrollpunkt, die Schlägerkante führt nicht senkrecht zum Himmel (sie ist geschlossen oder offen), Körperwinkel wird nicht gehalten („aufstehen“, beim 2. Kontrollpunkt kein rechter Winkel zwischen Handgelenk und Schlägerschaft, Schlägerschaftende zeigt nicht zu einem Punkt zwischen Ball und Mitte, Schulter ist schon fertig oder zu wenig gedreht, rechtes Knie nicht gestreckt (rechte Hüfte geht aufwärts), Schlägerschaft führt nicht durch den Bizeps, unvollständige Trennung des Ellbogens vom Körper, linker Arm ist gebogen, Handgelenke wurden nicht abgewinkelt, Oberarm entfernt sich von der Brust |
Lies weiter im nächsten Kapitel Hier.