Wir verlassen nun das Vorbild E. Els, da der Schwungabschnitt Hit-Position zum Treffmoment durch HENRIK STENSON in einer SlowMotion besser darzustellen ist. Wir nähern uns ja dem eigentlichen Höhepunkt des Schwungs und da heißt es für Dich nochmals gut hinzusehen, denn Stenson zeigt wie sonst keiner die Kunst der Führung der Handgelenke.
Henrik Stenson – Ultra Slow Motion – DTL & Face-On !!
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Dieses Video ist abrufbar unter Henrik Stenson Ultra Slow Motion
Was können wir von dieser wunderbaren Zeitlupenstudie von Henrik STENSON lernen:
Einmal mehr sehen wir die alte Regel bestätigt, die da heißt: „Zuerst den Ball und dann erst den Boden treffen“.
Und besonders möchte ich Dich auf das linke Handgelenk aufmerksam machen. Es wird erst knapp vor Treffmoment hin square gestellt und bleibt auch im Durchschwung noch square, bevor durch die Schulter- und Körperdrehung das linke Handgelenk sich aus der Square-Position weiterbewegt. Es „überrollt“ also nicht!!
Hier aber eine Warnung: Versuche nicht krampfhaft das linke Handgelenk so spät erst freizulassen, Du kommst sonst mit der Stellung der Handgelenke nicht rechtzeitig fertig und bist zu spät, Du ruinierst Deinen Schwung. Je mehr Du Deinen Schwung verbesserst, desto besser und schneller kommst Du mit Deinen Handgelenken zurecht.
Das Gesagte gilt auch für andere Schwungsequenzen, also z.B. die Hitposition. Das Halten des rechten Winkel der Handgelenke zur Hitposition hin ist ja ganz schön und gut, aber wenn Du den rechten U-Arm oder das rechte Handgelenk nicht wirklich schnell strecken kannst …. siehe oben.
Aber nun der Reihe nach:
Über die Hitposition kannst Du an anderer Stelle mehr lesen. Hier sei nur gesagt:
Der linke Arm kommt vollständig gestreckt, der rechte gebeugt zur Hitposition. Der Winkel zwischen Armen und Schlägerkopf wird noch mit 90° gehalten und erst ab der Hitposition aufgelöst. Das linke Handgelenke ist für die Führung des Schlägerblattes verantwortlich und zeigt die längste Zeit mit dem Handrücken vom Körper weg. Erst ganz kurz in der Treffmomentphase stellt es sich zum Treffmoment hin square – das Wichtigste im ganzen Schlag wird damit erfüllt.
Während der linke Arm und das linke Handgelenk wie gesagt für die Führung des Schlägers verantwortlich ist, so ist der rechte Arm (alles immer vom Rechtshänder gesehen!) und das rechte Handgelenk für die Power verantwortlich. Der rechte Arm kommt gebeugt, das rechte Handgelenk abgewinkelt zur Hitposition und erst ab dieser Position hinein in die Treffmomentphase beginnt das STRECKEN des rechten Armes nach unten (Es ist vor allem der rechte Unterarm, der die POWER erzeugt) und schließlich als Letztes das STRECKEN DER HANDGELENKE. Im Treffmoment selbst hält dieses Strecken noch an, der rechte Arm ist noch immer ganz leicht gebeugt (oder anders ausgedrückt noch nicht ganz gestreckt).
Das gänzliche Strecken führt allerdings schon durch den Boden und erzeugt ein mehr oder weniger großes Divot. Beide gestreckten Arme (Dreiecksform mit den Schultern) werden Richtung Ziel geführt und die sich stark drehenden Schultern vollenden den Durchschwung. Das linke Handgelenk zeigt sehr lange Richtung Ziel und wird dabei parallel zur Ziellinie geführt.
Was machen die Hüften. Die linke Hüfte ist in der Hitposition schon leicht geöffnet und setzt dieses Öffnen immer weiter fort, gleichmäßig und nach links etwas hochsteigend. Den Oberkörper sehen wir nur ansatzweise, können aber trotzdem erkennen, dass hier der eigentliche Motor sitzt. Henrik dreht um die Wirbelsäulen-Achse und behält den Körperwinkel stetig bei. Wenn Du auf die Gürtellinie schaust, siehst Du eine fast gleichmäßig verlaufende gerade Linie.
Henrik Stenson scheint sich bei dieser Aufnahme mit den Beinen in einer fast sitzenden Position zu befinden, beide Füße sind fest auf dem Boden fixiert, eine perfekte Balance erreicht. Das Gewicht wird immer weiter nach links zum Ziel hin verschoben, das linke Bein (Knie) streckt sich und baut Widerstand auf (die starke linke Seite!). Schließlich wird auch das rechte Knie zum Ziel hin gebeugt, letztendlich hebt sich die rechte Ferse vom Boden.
Beide gestreckten Arme hält H.S. im Followthrough bis in Hüfthöhe, equivalent in etwa zur Hitposition.
Wer diese in der gezeigte Sequenz angesprochenen Komponenten verstanden hat und annähernd nachvollziehen kann, hat einen großen Schritt in Richtung PERFEKTER SCHLAG getan.
Hier beenden wir die 4 Artikel „Lernen vom Vorbild“ und ersparen uns den letzten Teil über FINISH. Wir möchten Dich aber dabei hinweisen, dass das nicht heißt, dass das Finish nicht wichtig wäre. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass derjenige, der bis hierher alles richtig macht, auch das Finish nicht falsch machen wird.
Lies weiter im nächsten Kapitel Hier.