Die entscheidenste Phase des Schwungs.
Bei einer Straßenkreuzung entscheidest Du innerhalb von Sekunden sehr schnell, wohin die Weiterfahrt gehen soll. Ähnlich ist es beim Richtungswechsel -von uns gerne als Höchster Punkt des Schwunges bezeichnet-. Auch hier entscheidet sich allerdings reflexartig auf welcher Bahn sich der Schläger zurück zum Ball bewegt oder sagen wir einmal so, welche Reflexe Oberkörper, Unterkörper, Schultern, Kopf, Arme, Hände, Beine … durchzuführen haben.
Wir gehen hier aber nicht auf den ganzen Downswing ein, der im nächsten Abschnitt behandelt wird, sondern nur um die Umkehrung selbst, den gewissermaßen toten Punkt des Schwunges und zur Einleitung des Abschwunges.
Du hast die Kapitel über die Körperdrehung genau studiert, Dein lower- und upper-body haben nun die kritischte höchste Position erreicht unabhängig von der Stellung des Golfschlägers (das ist ein eigenes Kapitel). Du bist an einem Punkt anlangen, wo scheinbar totaler Stillstand für den Bruchteil einer Sekunde herrscht. Ob wirklich jede Bewegung gleichzeitig zum Stillstand gekommen ist oder Unter- und Oberkörper zeitlich getrennt voneinander den Richtungswechsel durchführen, ist noch immer eine Frage, die unterschiedlich beantwortet wird.
Totaler Stillstand, das wäre doch etwas für Dich, nicht? Eine Pause machen? Es ist aber wirklich so, wer sich hier eine kleine Pause und wenn es nur einige tausendstel Sekunden sind Zeit nimmt wird oft reichlich belohnt, denn der Übergang zum Abschwung soll weich und fließend erfolgen. Mit dieser Pause hast Du Deinen Backswing wirklich vollendet und bist auch nicht versucht unkontrolliert „Over the Top“ den Downswing einzuleiten. Diese Pause soll Deinem Startzentrum (wo immer es sich befindet) den Befehl zum weiteren Handeln geben.
Aber, was soll befohlen werden?
Machen wir uns noch einmal deutlich, dass wir im höchsten Punkt Drehmoment – Spannung erreichen wollen.
Es kann sein, dass Du keine Spannung aufgebaut hast, weil
die linke Ferse stark angehoben wurde,
das linke Knie stark nach rechts gerichtet ist,
die Hüften mehr als 45° nach rechts gedreht wurden,
der linke Ellbogen sehr gebeugt ist,
der Griff sich gelockert hat und das Handgelenk stärker abwinkelte,
weil die Wirbelsäule den Körperwinkel nicht hielt, usw.
Du brauchst aber Drehmoment – Spannung und das heißt – nochmals zurück zur den Basics, die Dir sagen, dass Du in allen genannten Punkten das Gegenteil tun sollst,
also linke Ferse in Bodennähe halten, Hüften weniger als 45° drehen, fester Griff, usw.
Wir kommen zurück, was befohlen werden soll und wir raten Dir zur Lower-Body-Action, also zur Einleitung des Schwunges mit dem Unterkörper mit dem Ziel, die linke Hüfte aus dem Weg zu räumen, Platz zu schaffen, um den Schlägerkopf square an den Ball zu bringen. Nebengedanke sicherlich zu verhindern, dass die Schultern instinktiv und unkontrolliert herum gerissen werden. |
Vijay Singh (* 1963) sagt: „I’m thinking about three things when I swing. First, I want to complete the backswing. The second is making a little bump with my hips toward the target to start the downswing. The third is firing my hips. I might work on a few other things here and there, but these three things are my fundamentals.“ … und an anderer Stelle: „I focus on turning and releasing the club with my hips, not my hands.“
Das ist natürlich ein starkes Statement eines der besten Spielers der Welt, der sich sicher schon 35-40 Jahre mit Golf beschäftigt, viele „Stilrichtungen“ in diesen Zeiten erlebt hat und mit dieser langer Golferfahrung heute das bestätigt, was wir Dir empfehlen und auch herrschende Lehre ist.
Starte Deinen Downswing mit einem kleinen Bump (Stoß, Bewegung) der Hüften zum Ziel hin.
Eine andere Zauberformel gibt Johnny Miller (US Open-Champion): J. M. meint, dass die meisten Amateure den Schwung in zwei Schritten sehen, in Schritt 1 als Rückschwung und Schritt 2 als Abschwung. Diese „1 – 2 Geschichte“ tauge aber nichts, man müsse noch einen 3. Schritt einfügen, gleichsam ein und zwischen 1 + 2. Hier setzt seine Zauberformel ein: Der Schläger muss in diesem Schritt in die perfekte Position gebracht werden durch leichtes Anbeugen der Knie in Richtung Ziel, gepaart mit einem Absinken von Kopf (tiefer als am Ende des Aufschwungs) und des Oberkörpers.
Man verlegt also das Schwungzentrum nach links und daran folgt die explosive Kraftentfaltung in den Abschwung.
Sicher findest auch Du einen Zugang von der wichtigsten Position des Richtungswechsel ohne Einleitung durch Hände und Schultern.
Lies weiter im nächsten Kapitel Hier.