Man ist leicht versucht, den Schläger einfach zu schwingen. Schwingen und Hoffen, Schläger hinauf und hinunter, Ball treffen und fertig. Ja, das wäre fein, glaube es mir. Aber, es ist nicht so, dass man den Schläger ohne zu denken schwingen kann und das Ergebnis zufriedenstellend ist. Also nicht unkritisch die Arme um den rotierenden Körper kreisen lassen!
Du wirst jetzt einwenden, aber die Kinder und Jugendlichen, sie lernen doch durch Sehen, Nachmachen, … bewegen sich toll, drehen sich auf und durch, einfach unglaublich und ohne viel Lernen im Sinne von Anleitung. Ja, das stimmt schon, aber kein noch so großes Golftalent hat es allein zur irgend einem Spitzen-Level gebracht. Auch für es kommt der Tag, wo gearbeitet werden muss, wo etwas zu erlernen ist.
Ein Talent ist wie ein Diamant, der geschliffen werden muss, um seine wahre Schönheit zu erlangen.
Und da beginnt der Weg vom spielerischen Golf zum „Range-Golf“. Üben, Üben, Schleifen – im Sinne von ein-schleifen! Einen Vorteil haben Kinder und Jugendliche sicher, sie lernen schneller, je nach Talent und das macht es aus.
Was hast Du als Erwachsener zu tun? Du musst vor allem Deine Hände „schleifen“. Der berühmte Trainer Dave Pelz schreibt in seinem Buch „The Short Game Bible“ über die „dead hands“ im kurzen Spiel und meint damit die völlige Passivität, die Aktionslosigkeit der Hände – kein Muskel darf aktiv agieren. Dead hands in die Praxis umsetzten, das setzt Lernen voraus.
Ähnliches wollen wir für Dich erarbeiten, denn Du sollst nicht nur Bescheid wissen, was Deine Handgelenke tun, sondern Du sollst Körper, Arme und Beine gleichsam „ein-schleifen“ und ihnen lernen sie lehren, was bei der Schwungbewegung aktiv und passiv zu tun ist. Schließlich sollen alle und vor allem die Handgelenke ihrer Rolle, den Schlägerschaft auf der richtigen Ebene square an den Ball zu bringen, gerecht werden.
Also noch einmal, es genügt nicht allein an der Körper-Dreh-Aktion zu arbeiten, gemeinsam mit den Armen Kraft für das Schlagen des Balles zu erzeugen und die richtige Schwung-Ebene zu finden, sondern wir meinen, dass besonders dem Einsatz des rechten Unterarmes, der Aktion der Handgelenke, dem Strecken und letztendlich deren Drehen zu square große Bedeutung zukommt.
Daher musst Du vor allem Deine „Handgelenke ein-schleifen“, denn sie machen gerne etwas anderes als man von ihnen verlangt; aber nicht nur sie, sondern viele Bewegungen, um wiederholbare Ergebnisse zu erzielen.
In den folgenden Kapiteln wollen wir den vollen Schwung in einzelne Schwungphasen zerlegen und Du musst versuchen, diese Phasen nachzuvollziehen und zu einem einheitlichen Schwung zu verbinden. Du wirst allmählich ein Gefühl für Deinen Schwung finden. Was wir Dir vorgeben ist ein Weg zu einem soliden, vollen Schwung. Bis heute gibt es keine einheitliche Theorie des Golfschwungs, den perfekten Schwung gibt es nicht!. Alle Phasen haben natürliche Fixpunkte (Kontrollpunkte), wo geprüft werden kann, ob Schlägerstellung, Schwungebene, Arme, Hüfte, Beine, Schultern, Kopf, … so oder so ist.
Aber merke Dir: Die Fixpunkte sind im freien Schwung nur Durchgangsstationen.
Wenn Du eine genaue Vorstellung der einzelnen dynamischen Komponenten Deines Schlages hast, wirst Du in der Lage sein, bei Verlust Deines Schwunggefühls, dieses wieder rasch zu finden. Du musst sicher nicht tiefenpsychologische Exkursionen veranstalten. Es ist wie bei den Basics immer wieder Griff, Stand, Ausrichtung, … überprüfen und in weiterer Folge die einzelnen Phasen des Schwunges durchgehen wie Start, Backswing, Downswing, Schwungebene, Arme, Beine, Handgelenke, … |
Schwungprobleme oder Verlust des Schwunggefühls sind kein wirkliches Problem für Dich, wenn Du Deinen Schwung vom Grunde auf erarbeitest hast. Du überprüfst wie gesagt die Standardbasics und gehst die einzelnen Schwungphasen durch mit genauer Analyse der Fixpunkte. Wo? Natürlich auf der Range und nicht auf der Runde.
Wie wir schon an anderer Stelle geschrieben haben: Du musst Deinen Schwung verstehen, musst wissen warum und weshalb Du etwas tust.
Lies weiter im nächsten Kapitel Hier.