Wir haben für Dich einen Bericht der Greenfeemitgliedschaft.De übernommen und zitieren daraus:
World Handicap System (WHS): Änderungen für Deutschland/Österreich ab 2021
Das World Handicap System (WHS) soll grundsätzlich ab der Spielsaison 2020 weltweit eingeführt werden. Deutschland und andere Staaten gewähren Spielern allerdings eine Übergangsfrist und nutzen das Jahr 2020 zur Vorbereitung auf den Einstieg. Die endgültige Einführung erfolgt für den deutschen Golfsport ab 2021. Neben Deutschland gilt dies auch für die Niederlande, Österreich, Dänemark, Belgien, die Schweiz, sowie alle Staaten mit dem sogenannten CONGU (The Council of National Golf Unions) – Handicapsystem.World Handicap System
WHS: Änderungen im Überblick
Das neue World Handicap System hat Ähnlichkeit mit dem jetzigen Handicapsystem der USGA (United States Golf Association) . Entsprechend ist die Umstellung in den USA gering, während Europa sich auf einige Änderungen einstellen muss. Die Errechnung des Handicaps erfolgt nach dem neuen WHS nach dem Durchschnitt der letzten 20 Runden. Hierbei brauchen Spieler mindestens drei vorgabewirksame Runden, damit sie ein Handicap erhalten. Der zur Berechnung herangezogene Index orientiert sich an den acht besten Scores (zum Vergleich sind es im bisherigen USGA-Systen die zehn besten Scores).Bei der Berechnung spielen weitere Faktoren eine Rolle: das Course Rating (Schwierigkeitsgrad des Platzes) und der Slope (Werte zur Umrechnung des HCP in die Spielvorgabe) des Golfplatzes sowie die äußeren Umstände der Runde. Bei schlechten Witterungsverhältnissen ist die Vorgabe beispielsweise höher als unter normalen oder optimalen Platzvoraussetzungen. Aus diesen Aspekten ergibt sich ein sogenanntes „Playing Handicap“ für den Spieler.
Der höchste Score, den ein Spieler sich beim WHS verbuchen lassen darf, ist ein Netto-Doublebogey – also 2 Schläge mehr als man gemäß seinem Handicap für das jeweilige Loch benötigen sollte. Eine weitere Änderung ist, dass die aktuellsten Scores der Spieler ein tägliches Update erfahren (an Stelle eines Updates im Abstand einiger Wochen).
Die Umstellung auf das WHS wird für europäische Staaten ein längerfristiger Prozess, der mehrere vorbereitende Maßnahmen erfordert. Der DGV (Deutscher Golf Verband) legt daher Wert darauf, alle beteiligten Parteien präzise über das neue World Handicap System sowie die damit einhergehenden Änderungen zu informieren. Dies betrifft sowohl die Spieler als auch Golfclubs und Anlagenbetreiber.
Vom EGA-Vorgabensystem zum World Handicap System
Aus einem Incremental System (schrittweise Veränderung des HCP), wird ein Average System (Durchschnitt).
Aus der EGA-Vorgabe wird der Handicap Index.
Aus der Vorgabenberechnung nach Stableford wird die Vorgabenberechnung mit „Score Differential“.
Vorgabenklassen, Pufferzonen und die Herab- bzw. Heraufsetzungen mit Multiplikatoren fallen weg.
Wettspiele werden generell immer „handicaprelevant“.
9-Loch Runden sind mit dem WHS für alle Spieler, nicht nur Vorgabenklasse 1 handicaprelevant.
EDS-Runden sind bei vorheriger Anmeldung nun auch für Vorgabenklassen 2-6 handicaprelevant.
Mit dem WHS kommt es in Einzelfällen zu Course-Rating-Korrekturen.
Für den Vorgabensausschuss wird nun mind. eine Person benötigt. Vorher immer mehrköpfig.Eine Beispielrechnung zum bestimmen des World Handicap
Die Basis für die Berechnung des Handicap-Index ist der Differenz Score. Aber wie wird damit der neue Handicap-Index berechnet?Der sogenannte Differenz Score ergibt sich aus dem Spielergebnis auf Basis des Maximum Score, dem Slope, dem Course-Rating des Platzes und dem Standard-Slope von 113. Diese Formel ist der für die bisherige Spielvorgabe ähnlich. Als Beispiel nehmen wir einen Par 72 Platz, mit einem Course-Rating von 71.5, einem Slope von 125 und ein Spielergebnis von 96 Schlägen.
Mit folgender Formel berechnet man den Differenz-Score:
(Spielergebnis – Course Rating) * 113 / Slope Rating = Differenz ScoreMit den Beispieldaten ergibt das also folgende Formel:
(96 – 71.5) * 113 / 125 = 22,148Da das Ergebnis auf eine Nachkommastelle gerundet wird, landet der Differenz Score bei 22,2. Dieser neue Differenz Score von 22,2 und alle Differenz Scores der letzten 19 Runden davor ergeben nun die 20 Scores die zur Ermittlung herangezogen werden. Nehmen wir nun an, dass die 8 besten Ergebnisse folgende waren: 22,2 / 24,8 / 23,7 / 20,5 / 21,3 / 30,1 / 24,3 / 22,4.
Diese acht besten Scores können wir nun ganz einfach addieren und durch 8 teilen. Daraus ergibt sich ein neuer Handicap-Index von 189,3 / 8 = 23,6625.
Dieser wird wahrscheinlich wie auch bei der USGA einfach nach der ersten Dezimalzahl abgeschnitten und ergibt dann den neuen Handicap-Index von 23,6.
Beispiel: Berechnung an Hand 20 Ergebnissen
Als Grundprinzip soll also gelten, dass sich ein Handicap aus den besten acht der letzten 20 Ergebnisse eines Spielers ergibt. Dies bringt z. B. den Vorteil, dass auf komplizierte Vorgabenklassen, Herabsetzungsmultiplikanden, Pufferzonen usw. verzichtet werden kann. Ein echter Schritt nach vorn. Andererseits wird es dann nicht mehr möglich sein, ein etwaiges neues Handicap nach einer Runde selbst auszurechnen, denn die Ermittlung des Durchschnitts aus den dann ggf. neuen acht besten Ergebnissen kann man kaum im Kopf vornehmen.
Für den Hobbygolfer, der einfach nur raus auf den Platz möchte, soll sich nichts ändern. Er behält sein Handicap unverändert, solange keine neue Turnierrunden dazukommen. Anders als bisher ist somit die Berechnung (Formeln) für das Handicap, sobald ein neues Turnierergebnis (9 oder 18 Loch) dazukommt.
Das neue World Handicap System 2021 verstehen – 16 Neuigkeiten
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