Länge im Golf ist Vieles, aber nicht Alles.
Swing Sequence vom Longdrive World Champion 2008 Jamie Sadlowski (419 yards)
Bilder von Pinnacle aus PDF http://www.pinnaclegolf.com/media/123008-sadlowski-sequence.pdf
Jamie Sadlowski 414 yards drive 2010
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Dieses Video ist unter Jamie Sadlowski 414 abrufbar.
Einige Schwungdaten vorweg aus RE/MAX World Long Drive Championship 2010 für Jamie Sadlowski:
Cub Speed 146 mph, Ball Speed: 217 mph (350 kmh), Smash Faktor:1,49, Launch Angle 9.9°, Spin Rate 2216 rpm,Yardage 414.0 yard (378,56 m)
Was sagt man dazu!
Mit der Technik des Longdrive World Champions zu beginnen ist natürlich stark, denn man sollte meinen, dass sein Schwung mit dem des durchschnittlichen Spielers absolut nichts zu tun hat. Dem ist aber nicht so! Sein Schwung ist im allgemeinen nur viel ausgeprägter, dynamischer, athletischer und natürlich mit ungeheurem Timing, Kraft und Schnelligkeit ausgestattet. Der Schwung zeigt aber deutlich, dass er alle Faktoren enthält, die auch in Deinem Schwung – natürlich in schwächerer Dosis – enthalten sein sollen.
Dass Du oder ich nicht die Kraft und vor allem die Schnelligkeit entwickeln können, liegt sicher in unserem „sportlichem Erbgut“. Es ist nur bedingt ausbaufähig und zeigt uns unsere Grenzen auf. Man kann aber ersehen und lernen, worauf man achten soll, um seine persönliche Schlag-Weite zu optimieren (Ich denke da in dieser Schwungposition an die Drehung des Oberkörpers bei stabilen Hüften oder das rechtwinkelige Handgelenk).
Ist man als Longdrive Champion auch ein Spitzenspieler. Nein! Denn bei diesen extremen Weiten ist man schnell im Out, im Wald, im tiefen Rough, im Bunker oder im Wasser. Die „Überlänge“ ist meist ein großer Nachteil und daher legen Spitzpros eher auf die accuracy, die Genauigkeit wert als wirkliche Weite. Der Drive muss ohne Verlust eines Schlages im Spiel bleiben. Spitzenspieler behaupten auch mehrheitlich, dass sie ihre Drives nur zu 80% des Möglichen (von der Power) absolvieren.
Ich, als Longhitter, beginne also mit dem Champion und untersuche, inwieweit sich der Schwung des „Längsten“ in seinem Ablauf vom Spitzenpro oder vom Amateur unterscheidet und … ob auch er die Basics nach der herrschenden Lehrmeinung beachtet … und wenn ja, dann muss allen Golfern klar sein, wie wichtig diese allgemein sind.
Daher und aus keinem anderen Grund zeige ich sein Fundament, das in abgeschwächter Basisausführung auch Deines sein muss. Und soviel kann ich Dir jetzt schon verraten: Bis auf wenige Kleinigkeiten (z.B. „Überschwung am höchsten Punkt“ des Schwunges) entspricht alles der gültigen Norm.
Unser Champion heißt JAMIE SADLOWSKI, geb.1988 und ist 1,80 m groß.
Er spielt einen Driver Cobra Speed Pro D, 5 Grad, geschmiedet, mit XXX-Flex Schaft und als Ball einen Pinnacle FX Long.
Seine Schlägerkopfgeschwindigkeit liegt bei 240 km/h, die Ball-Abfluggeschwindigkeit beträgt fast 350 km/h, sein längster Drive 399,60 m aufgestellt 2006 beim Junior World Long Drive Championship.
Beginnen wir mit der Position des Schlägers am HÖCHSTER PUNKT des Schwunges. Am augenscheinlichsten ist sein gewaltiges Überschwingen (5), es erinnert an John Daly, der dadurch weltberühmt wurde. Dieses Überschwingen entspricht nicht der herrschenden Lehrmeinung, was aber fast schon das Einzige ist.
(1) rechte Fuß am Boden, Gewicht auf der Ferse
(2) rechtes Knie gebeugt und fixiert als Drehpunkt
(3) Hüften haben sich nur leicht gedreht (30°) und ermöglichen mit der
(4) Oberkörperdrehung von fast 120° ein gewaltiges Drehmoment („Verschraubung“)
(5) Handgelenke: weit über der Kopfhöhe und der Winkel Handgelenk – Schlägerschaft beträgt 90° +++ dieser Überschwung ist deshalb richtig, weil er mit rechtwinkeligem Handgelenk, ohne etwaiiges Loslassen des Schlägers durchgeführt wird, wobei es einer außerordentlichen Flexibilität und ungewöhnlicher Kraft beim Abschwung bedarf. Warum entspricht der Überschwung dann nicht der herrschenden Lehrmeinung? Weil Profis wegen der Genauigkeit und des guten Scores darauf verzichten und die Amateure sowieso überfordert wären in Hinblick auf die Flexibilität, das Halten der Handgelenkwinkel, des Krafteinsatzes und des Timings.
(6) linkes Bein: linke Ferse hat sich wenige Zentimetern gehoben (wegen der gigantischen Drehung) und des Überschwunges; linkes Knie zeigt zur Innenseite
(7) rechter Ellbogen im rechten Winkel sowohl vom Körper weg, als auch im rechten Winkel gebeugt; er zeigt nicht wie nach herrschender Lehre zum Boden, was bei diesem Radius und hohem Handgelenkseinsatz auch nicht möglich wäre
(-) nicht erwähnt oder besonders hingewiesen habe ich auf den gestreckten linken Arm und das square Führen des Schlägerkopfes, weil ich glaube, dass sie bei diesem Kaliber eine Selbstverständlichkeit sind (nicht unbedingt beim Amateur, wo eine leichte Beugung toleriert wird, wie wir noch an anderer Stelle sehen werden)
Bilder von Pinnacle aus PDF http://www.pinnaclegolf.com/media/123008-sadlowski-sequence.pdf
Alle angeführten Kriterien – bis auf das Überschwingen und damit verbunden der hohe rechte Ellbogen- sollen in Deinem Schwung am höchsten Punkt vorhanden sein.
Du notierst daher als BASICs für diese Position:
rechtes Knie gebeugt fixiert
Hüften nur maximal 30° gedreht
Oberkörper über 90° gedreht
Handgelenke im 90° Winkel mit Schlägerschaft
rechter Ellbogen vom Oberkörper gelöst