Das Treffmoment
Waren wir noch vor wenigen 1000stel Sekunden beim Auslöser des eigentlichen Schlagen des Balles in der Hitposition, sind wir schon im TREFFMOMENT gelandet. Hier erfüllt sich der eigentliche Zweck des Golfschwunges (Du erinnerst Dich), die Tausendstel Sekunde der Wahrheit -könnte man sagen- tritt ein. Jetzt soll der Schläger in Zielrichtung so auf den Ball treffen, dass das Schlägerblatt square steht mit dem Ergebnis, dass der Ball gerade zum Ziel mit richtigem Spinn abfliegt.
Lasse einmal vor allem das untere Bild auf Dich wirken und versuche die wichtigsten Eindrücke zu ordnen.
(6) Da ist einmal die linke Seite und hier das linke Bein; es gibt den „festen Anker“, der als erforderlicher Widerstand eingesetzt wird. Man schlägt gegen etwas, der Oberkörper dreht sich gegen den Widerstand der linken Seite. Nur so kann man Power optimal umsetzen.
Übrigens ist die Verlagerung des Gewichtes nach links zum Ziel unserer Meinung nach das Erste was schon beim Beginn des Abschwunges passieren muss. Man leitet den Abschwung mit dem Unterkörper ein, indem das Gewicht auf die linke Seite verlagert wird.
(1)(2) Im Gegensatz dazu das rechte Bein, das rechte Knie und die rechte Ferse. Bei dieser Beinarbeit ist es äußerst wichtig, dass das rechte Knie stark zum linken hin verschoben wird. Es unterstützt damit das Strecken des linken Beines, begünstigt das Drehen mit (3) Öffnen der linken Hüfte und hebt die Ferse an. Dies ist sehr wichtig, um die enorme Spannung an der Archillessehne abzubauen und die Balance im Finish zu halten.
Was Dir sicher auch allgemein auffallen wird; der ganze Oberkörper, Kopf und Schultern, sowie die Hüften sind hinter dem Ball, was den Schluss zulässt: Ich muss hinter dem Ball sein, um nach ihm schlagen zu können.
(4) Und nun schaue auf die Schultern, sie sind eine Idee zum Ziel geöffnet, wirklich nur eine Idee; die linke Schulter hoch nach oben gezogen, die rechte Schulter tief unten. Die Schultern drehen sich von der Hitposition zum Treffmoment mehr nach unten und nicht um die Achse herum. Damit wird vor allem ein von „Innen-an-den-Ball-Kommen“ bewirkt. Die Schulterführung hinunter ist für das Gelingen des Schlages eminent wichtig, genauso wie
(5) die Handgelenke im Treffmoment. Deutlich kannst Du erkennen, dass beide Handflächen parallel verlaufen und damit auch beide Handrücken. Der linke Handrücken zeigt flach zum Ziel, er ist für die Führung der Schlagfläche verantwortlich und im rechten Handgelenk entsteht ein kleiner Winkel, der die Power des gestreckten rechten Armes umsetzt. Eigentlich sind die Handgelenke ein Spiegelbild des statischen Griffes, man versteht jetzt sofort, warum dem richtigen Greifen des Schlägers (der Griff) überragende Bedeutung zukommt und der Zweck, den Schlägerkopf „square“ an den Ball zu bringen, nur so zu erfüllen ist. Hier kann man auch anmerken, dass beide Arme (fast) gestreckt sind und sie sich etwas weg vom Körper bewegt haben in Relation zur Ansprechhaltung. Aber das muss einfach so sein, wenn die Rotationskräfte auf den Schlägerkopf wirken. Schließlich wirken ungeheure Kräfte auf Ihre Arme, Hände und den Schläger. Im Treffmoment generiert ein Golfpro mit dem Driver bis zu einer Tonne Kraft auf den Golfball. Oft hörst Du die Meinung, dass die Hände im Treffmoment zurück zu ihrer Ausgangsposition zu schwingen seien, dies ist aber physikalisch schlicht unmöglich. Schließlich machen wir einen Blick
(7) auf den rechten Ellbogen, der nahe der rechten Hüfte am Körper vorbeigezogen wird. Leicht kannst Du Dir vorstellen, was passiert würde, wenn der rechte Ellbogen -z. B. weil die rechte Schulter vorgeht- vorgedreht und die Handgelenke sich nach innen bewegten.
Bilder von Pinnacle aus PDF http://www.pinnaclegolf.com/media/123008-sadlowski-sequence.pdf
Was fällt sonst noch auf: Der Kopf befindet sich im Treffmoment noch immer über dem rechten Fuß und eigentlich sind beide Arme bei Jamie Sadlowski leicht gebeugt, der linke Ellbogen also hat sich etwas „flügelähnlich“ vom Oberkörper getrennt, was allgemein als Fehler bezeichnet wird.
Eine Eigenheit vom Longdrive World Champion? Bei der unglaublichen Geschwindigkeit der Arme, dürfte die Drehung des Oberkörpers nicht Schritt halten und ein leichtes Blockieren ist daher eine Folge davon. Wenn jemand so weit schlägt wie Jamie, soll man auch ihm noch Verbesserungspotential bescheinigen. Wir wollen ihn dafür nicht kritisieren, sondern nur allgemein für unser Schwungverständnis lernen und die wichtigen Punkte als BASICs notieren.
Du notierst daher als BASICs für diese Position:
Handgelenke im Treffmoment – wie der Griff in der Ansprechposition, dann weiters
starke linke Seite als Widerstand
offene linke Hüfte, die das „Freimachen zum Schlagen“ ermöglicht
Schultern parallel zur Ziellinie, vielleicht eine Spur, aber wirklich nur eine Spur offen und
ein rechtes Knie *), das zum linken Richtung Ziel geschoben wird
*) Hier eine kleine Geschichte von einem der größten Golfer aller Zeiten, der Legende Ben Hogan (†1997).
Noch vor seinem epochalem Werk „Five Lessons: The Modern Fundamentals of Golf“, beschreibt er im Life magazine (1955) seine „Secrets“, seine fünf Geheimnisse, die ihm zu seinen großartigen Erfolgen führten. Journalisten gegenüber erwähnte er aber, dass er eigentlich noch ein 6. Geheimnis hätte, das er aber nicht preisgeben würde.
Einem gewissen Jody Vasquez (Book: Afternoons with Mr. Hogan, Englische Ausgabe | 2005), der Bälle auf der Driving Range für ihn sammelte, teilte er 1967 dieses Geheimnis mit, verlangte von diesem aber, es nie weiterzusagen.
6 Jahre nach Hogans Tod und 36 Jahre nach Anvertrauen des Geheimnisses, ging Besagter mit der Begründung, dass er sich nach dem Tod Hogans nicht mehr an sein Versprechen gebunden fühle an die Öffentlichkeit.
… und Du wirst staunen: Hogan hat ihm sein 6. Geheimnis als Einsatz des rechten Knies beschrieben, das er je nach Timing variierte.
Was für Hogan galt, gilt für uns alle, also auch für Dich. Achte auf Dein rechtes Knie!
Wir haben für Dich bei den INSTRUKTIONEN noch einen anderen Long Drive Champion gelistet und zwar ERIC JONES, der keine so extreme Positionen zeigt und eine äußerst interessante Ansprechposition einnimmt (die man auch bei vielen Amateuren sieht). Seine Schwungebene ist der One Plane Ebene zuzurechnen.
Eric Jones ist 2-maliger World Long Drive Champion (2003 und 2012), er ist NCPGA Teacher of the Year 2014.
Sein Motto: Nicht hart schlagen, sondern SPEED erzeugen! Dazu gibt es auch ein eBook; aber siehe selbst auf der angegebenen Seite.
Viel Spaß!
Video © by YOUTUBE
Video ist auch unter Eric Jones abrufbar
Im folgenden Video zeigt Dir Eric Jones How to Stop Coming “Over-The-Top”.
Embed video © by TargetCenteredGolf/Youtube
Video ist unter Eric Jones Over the top abrufbar.
… und nochmals Eric Jones
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Video unter Eric Jones 2011 abrufbar.